Die Maronifrau


Jeden Herbst und Winter gibt es sie wieder zu kaufen, die guten Maroni, nur die beliebte Maronifrau Anna Hollndoner gibt es leider schon lange nicht mehr. Viele kannten sie unter ihrem Taufnahmen Gyurasitz, sie hatte zwei Töchter, Viola und Renate.
Man erzählt sich, dass sie nur diese Einkünfte hatte, und weil sie äußerst sparsam wirtschaftete, konnte sie ein Haus an der Ecke Ing. Hans Sylvester Straße – Buchgrabenweg erbauen und ihren Töchtern eine Ausbildung zukommen lassen.
Frau Hollndonner war immer geschminkt, vor allem Augen und Wangen, sie war immer parfumiert, sie trug immer weißes oder rosa Gewand und ein Kopftuch mit Fransen. Bei manchen hatte sie deshalb den Spitznamen „Zuckerl-Lilli“.
Sie stand immer im Freien, meist am Hauptplatz neben der Pestsäule oder vor der ehemaligen „Fanny“ bzw. dem ehemaligen Lebensmittelgeschäft der Familie Markus Scherz. Anfangs drehte sie noch Stanitzel aus Zeitungspapier für die Maroni, übrigens immer in bester Qualität. Und sie beförderte ihre Geschäftsausrüstung mit einem „Leiterwagerl“, später zusätzlich mit einem Einkaufswagerl
Im Sommer verkaufte sie am gleichen Standort Orangen und Bananen.


Foto Manfred Horvath
 
Solange ihre Mutter lebte, verkaufte diese die gleichen Waren vor dem Schloß Esterházy, oft vis-á-vis vom selbst ernannten Mundartdichter Gustl Plohovits aus Neufeld, und vorm Kalvarienberg.
Heute gibt es natürlich auch einen Maronistand am Hauptplatz, im Unterschied zu damals aber in einer Hütte.

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