Forsthäuser im Leithagebirge

 Am heutigen Eisenstädter Hotter gab es zwei Forsthäuser im Leithagebirge, den „Schönen Jäger“ oder „Bauernjäger“ und den „Wilden Jäger“. Wann sie errichtet wurden, entzieht sich meiner Kenntnis, sie wurden aber sicher durch die Fürstenfamilie Esterházy errichtet.
Der 
Schöne Jäger
befindet sich an der Grenze zum Hornsteiner Hotter am Weitwanderweg 02, BW (47°52'10.8"N 16°29'59.5"O) und an der Fusswallfahrerstrecke von Eisenstadt-Oberberg nach Loretto auf einer Seehöhe von 424m. 
Die Wege dorthin beginnen beim Feiersteigweg an der Waldecke, oder bei der Gloriette. Beide Wegstrecken betragen ca. 2,5 km, die Wegzeit beträgt jeweils ca. 45 Minuten. Beide Strecken lassen sich auch zu einem Rundwanderweg zusammenschließen, dafür benötigt man gut 2 Stunden Wegzeit.


Wegedarstellungen Hans Larnhof mithilfe der App "Alpenvereinaktiv"

Der Schöne Jäger war lange Zeit als Ausflugsziel, vor allem am Wochenende, gefragt, viele Eisenstädter:innen genossen die Wanderung und den Aufenthalt, es gab Kleinigkeiten, wie z.B. Schmalzbrote, zu essen und Milch, Limonade oder Bier zu trinken.


um 1915
Foto: Erwin Csacsinovits


1932
Foto: Johann Ficker

Fotosammlung Margarete Kohs

Als es sich wirtschaftlich nicht mehr rentierte bzw. niemand mehr so abgeschieden im Wald leben wollte, verwaiste der Schöne Jäger. 


Fotosammlung Margarete Kohs


Fotosammlung Margarete Kohs

Die Einrichtungsgegenstände blieben im Haus, incl. Vorhängen. Ich erinnere mich an das „Wohnzimmer“, eingerichtet mit altdeutsch Möbeln, vom großen Tisch mit Sesseln über die Kommode bis zur Standuhr. Bald waren die Fenster kaputt, alles verfiel.

Schließlich wurde das Gebäude baufällig und in den 1980er Jahren im Auftrag der Esterházy-Betriebe geschliffen, weil es eine Gefahr für Wanderer geworden ist. 


Foto: Stefan Millesich


Fotosammlung Margarete Kohs

Bald war vom Gebäude nicht mehr zu sehen als Grundmauerreste vom Keller.


12.2.2021
Foto: Hans Larnhof

Noch heute gehen viele am Schönen Jäger vorbei, er liegt ja am Weitwanderweg und am Wallfahrtsweg von Eisenstadt nach Loretto. An das Gebäude erinnert heute nur mehr ein Wallfahrerkreuz mit seiner Bezeichnung.


Foto: Heinrich Kaller, Korneuburg


12.2.2021
Foto: Hans Larnhof

Das 
Forsthaus zum "Wilden Jäger" 
liegt neben der Strasse von Eisenstadt nach Stotzing am höchsten Punkt der Strasse auf 375 m Seehöhe .(47°52'44.1"N 16°33'11.4"O), es ist das letzte seiner Art aus Esterhazy’schen Besitzungen ist, das noch erhalten ist.



Reducirte Forst Karte von der zur Herrschaft Eisenstadt 
gehörigen St. Georger Revier“

Quelle:: Hungaricana


Das ehemalige Jagdhaus der Fürstenfamilie Esterhazy wurde vor etwa 200 Jahren errichtet, ein dazugehörender Waldgarten bot Wanderern und naturverbundenen Menschen schon immer eine gemütliche Rastmöglichkeit. 


Fotosammlung Margarete Kohs


Das Gebäude hat sich auch bis nach dem 2. Weltkrieg erhalten, und in den letzten Jahrzehnten nahm sich Florian Rötzer dieses Gebäudes an und betreibt in den Sommermonaten diese Waldrast.



Foto: www.wilder-jaeger.at

Hier gibt es keine Stromanbindung und auch keine Wasserleitung, die Handynetzabdeckung ist lückenhaft, telefonieren daher schwer möglich. Es gibt Jause und Getränke, vor allem aber Gemütlichkeit, Ruhe und Entspannung.

Foto: Wilder Jäger, Waldrast



Der Wilde Jäger ist im Mai und Juni, sowie im September und Oktober am Sonntag geöffnet. 

Foto: www.wilder-jaeger.at

Nähere Information zur Waldrast finden Sie unter www.wilder-jaeger.at! Der Saisonbetrieb beginnt am 1. Mai.


Und dann gab es noch auf Osliper Hotter den 
Stummen Jäger 
am Tor zum Esterházy’schen Tiergarten am Flachgraben, der aber schon lange nicht mehr existiert.
Der Tiergarten hatte ja insgesamt 8 Tore, und bei jedem Tor wurden Wohnungen für die Förster bzw. Jäger errichtet. Eine davon war der Stumme Jäger.

Kartenausschnitt aus der Wander-, Rad- und Freizeitkarte 271
"Neusiedler See -Eisenstadt - Leithagebige - Rust - Sopron - Seewinkel Nationalpark" 1:50 000 von freytag & berndt



Quelle:

Varia zu „250 Jahre Tiergarten in Schützen am Gebirge“, 50 Jahre Wiederbelebung und Rekultivierung des Jagdgatterreviers, Wolfgang Meyer, in Burgenländische Heimatblätter 3/2009, Seit 137ff









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