Gloriette-Warte
Der
Parapluie stand einst oberhalb des Marientempels, besser bekannt als
die „Gloriette“, neuerdings auch „Die Alm“. Er lag am
Waldrand und diente zugleich als Raststätte, wie auch als eine Art
von Aussichtswarte. Von hier aus hatte man einen schönen Rundblick
auf die weite Wulkaebene und das Ödenburger- und Rosaliengebirge.
Mit freiem Auge konnte man die Burg Forchtenstein und die
Rosalienkapelle sehen. Die älteren Eisenstädter nannten die Anhöhe
deshalb auch Parapluiewiese. Der Parapluie wurde in den 1920er Jahren offenbar
mutwillig zerstört.
unbekanntes Aufnahmedatum mit falscher Ortsangabe
Fotosammlung Margarete Kohs
unbekanntes Aufnahmedatum
Fotosammlung Margarete Kohs
Anfang
1957 beschlossen die Mitglieder der 1954 gegründeten Sektion
Eisenstadt des Österreichischen Touristenklubs, eine Aussichtswarte
aus Holz zu errichten. Bereits am 1.5.1957 wurde diese Aussichtwarte
eröffnet. Sie war 15 m hoch und durch ein Dach vor
Witterungseinflüssen geschützt. Um das Holz vor dem Verfaulen zu
schützen, standen die vier tragenden Pfeiler auf Betonsockel. 1989
und 1996 wurde der Aussichtsturm generalsaniert.
30.8.2009
Foto: Thomas Sailer
Foto: Thomas Sailer
Nachdem
eine Renovierung für die in die Jahre gekommene Warte nicht
mehrmöglich war, wurde sie aus Sicherheitsgründen im Jahr 2011
gesperrt und im Frühjahr 2012 abgetragen.
Die
Stadtgemeinde Eisenstadt beschloss gemeinsam mit dem Verein der
Freunde des Eisenstädter Schlossparks und mit finanzieller
Unterstützung durch die Raiffeisenbank Burgenland, die Warte neu zu
errichten.
Plan der neuen Aussichtswarte
Foto: ORF Burgenland
Foto: ORF Burgenland
Die
neue Warte wurde am 15.9.2012 im Rahmen eines Waldfestes eröffnet
und eingeweiht.
Die
Raiffeisen-Jubiläumswarte wurde von der Firma Holzbau Kast aus Gols
auf einer 10 x 10 Meter großen Betonplatte errichtet, ist aus
Lärchenholz und 16 m hoch. Die überdachte Aussichtsplattform kann
über eine Stiegenanlage mit mehreren kleinen mit Fensteröffnungen
versehenen Zwischenpodesten erreicht werden, bei drei Balkonen, die
nach Norden, Westen und Osten ausgerichtet sind, gibt es erste
Ausblicksmöglichkeiten.
Von
der Aussichtsplattform gibt es einen herrlichen Rundblick bis zu
Neusiedler See, den Alpen und auch nach Ungarn. Auf dem Schrägdach
wurde eine Photovoltaikanlage installiert, um damit eine Kamera zu
betreiben, die über Apps direkt vom Handy aus angesteuert werden
kann; der Rundblick kann damit auch von der Basis des Turms erlebt
werden.
Die
vertikalen Längshölzer sind "luftig" angeordnet, sie
ermöglichen zudem maximale Transparenz und wenig Angriffsfläche im
Zusammenhang mit dem zu erwartenden Winddruck. Die Balkone und die
Aussichtsplattform haben als optische Akzente Absturzsicherungen aus
verzinktem Streckmetall, die auch für Kinder Durchblicke bietet.
Foto: Jutta Knur
Heute
ist von beiden ursprünglichen Aussichtswarten nur mehr das Fundament
vorhanden - vorne im Bild jenes des Parapluies.
Foto: Brigitte Kriszanits
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