Vom Caféhaus zu Optik Oswald
Ein Haus mit wechselnder Geschichte ist das Eckhaus Hauptplatz (früher Herrengasse) – Fanny Elßler-Gasse.
1761 kam Joseph Haydn an den Hof der Familie Esterházy und wohnte in diesem Gebäude bis zum Kauf seines eigenen Hauses in der Klostergasse (heute Haydngasse).
Von 1867 bis 1918 bestand in diesem Gebäude das "Cafe Ludwig".
Links davon im Giebelhaus hatte der Uhrmacher und Juwelier Klein damals sein Geschäft. Rechts im gegenüber stehenden Haus in der Fanny-Elßler-Gasse war der Friseurladen Gerhartl, später Repay.
Fotosammlung Margarete Kohs
1918 wurde das Haus von der neu gegründeten Eisenstädter Filiale der Depositen-Bank übernommen und neu adaptiert.
Inschrift der Tafel: "Bau der Filiale Eisenstadt der Allgemeinen Depositen-Bank, Wien I, Schottengasse 1, Gesamtausführung Karl Korn Baugesellschaft AG, Wien I, Singerstraße 27"
Das Cafe, nunmehr von Herrn Weninger betrieben, blieb erhalten.
Fotosammlung Margarete Kohs
Nach dem Bankenkrach Ende der 1920er Jahre wurde wieder ein Kaffeehaus daraus, u.zw. das "Cafe Weiner" bzw. "Zentralkaffee"
Fotosammlung Margarete Kohs
Unten stehendes Foto zeigt den Betrieb, nun schon als "Cafe Central Weiner" etwa um 1930. Bis 1938 war das Cafe ein beliebter Treffpunkt für jung und alt, es gab abwechselnd "Zigeuner"- und auch andere lebende Tanzmusik.
Im Vordergrund der "Austrommler" (Der letzte Gemeindetrommler war übrigens Herr Pfluger, wohnhaft in der Pfarrgasse 20)
Fotosammlung Margarete Kohs
Ab 1938 übernahm eine neue Betriebsführung den Betrieb als "Cafe Ostmark".
Fotosammlung Margarete Kohs
Nach 1945 wurde der letzte Pächter Willi Fetty.
Foto: Edith Frankolin
Mit seinem Ausscheiden 1956 war das Schicksal des Kaffeehauses besiegelt, es wurde als Selbstbedienungsladen an die Firma Meinl vermietet.
In den 1960er-Jahren beherbergte das Haus in dem Teil, in dem heute „Eduscho“ untergebracht ist,die Putzerei „Susi“.
Im rechten Teil, in dem seit 2017 „Optik Oswald“ unterbebracht ist, war davor „Tom Tailor“, davor "Foto Niedermayer", davor "Herlango".
Foto Hans Larnhof, 17.9.2019
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