Das Schneider-Gassel


Ursprünglich gab es nur 2 Möglichkeiten, in die von der Stadtmauer umgebene Stadt zu kommen: Durch das obere Stadttor, die „Rote Portten“, bei der Esterházy‘schen Burg, und ein unteres, an das die Straßenbezeichnung „Beim alten Stadttor“ erinnert. 

Fotosammlung Margarete Kohs
 
1663 ließ Paul Esterházy die alte Burg abreissen und ein Schloß errichten. Das alte Stadttor und der Turm wurden komplett abgerissen und etwas weiter südlich ein neues Tor gebaut.
1692 gab Esterházy die Stadtbesitzungen zurück, die Stadt verzichtete auf ihre Rechtsansprüche am Oberen Stadttor.
Erst im 18. Jahrhundert wurde das obere und untere Stadttor entfernt, anstelle des oberen Tores wurde ein Gittertor errichtet.
Allerdings gab es auch weiterhin nur diese zwei Möglichkeiten, in oder aus der Stadt zu kommen.
Um später in die Vorstadt, also zur Sankt-Rochus-Straße, Bahnstraße und Sankt-Antoni-Straße zu kommen, gab es nur einen Fußweg durch eine Tür der Stadtmauer.
Das Öffnen und Schließen besorgte der im rückwärtigen stockhohen kleinen Trakt des Neubauer-Hauses wohnende Schneider Augustin, der dem Gassel den Namen gab.

Blick aus der Fanny-Elssler-Gasse in die Pfarrgasse zum Schneidergassel,
links davon die Buchdruckerei Nentwich,
rechts das Haus der Familie Neubauer
Fotosammlung: Margarete Kohs
unbekanntes Aufnahmedatum

Durch das Schneidergassel führte auch ein gemauerter, hoher und breiter Kanal aus der Stadt hinaus:

Foto: Klaus-Jürgen Bauer, Bild aus 1826



Auch hier erkennt man das Schutzgatter
Fotosammlung Margarete Kohs
unbekanntes Aufnahmedatum
  
Das Schneidergassel im August 1979:
links das Nentwich-Haus mit anschließendem Garten,
rechts das Haus Neubauer.
Foto: Franz Schalling


Das Schneidergassel um 1955
rechts im Neubauerhaus das kleine Geschäft der Familie Manditsch
im Hintergrund die Stadtmauer
Fotosammlung: Margarete Kohs


Blick aus der St. Rochus Straße ins Schneidergassel
Augustin-Häuschen, davor Liane Presich-Petuelli 1946
Fotosammlung: Margarete Kohs


Blick von der St. Rochus Straße Richtung Pfarrgasse
Foto: Hans Larnhof, 8.1.2020
  
Heute sieht man die Gasse zwischen dem Nentwich-Haus und dem Haus der ehemaligen Creditanstalt-Bankverein noch, bis zu dessen Ende ist die Gasse jedoch gesperrt.



Links das Nentwich-Haus, rechts die neue BAWAG-PSK, 8.1.2020
Foto: Hans Larnhof


links die neue BAWAG-PSK, rechts das Nentwich-Haus
Blick Richtung Pfarrgasse
Foto: Hans Larnhof, 8.1.2020

Lediglich das Stück von der Zufahrt neben dem ehemaligen CA-Gebäude, der heutigen BAWAG-PSK, und der Sankt-Rochus-Straße, wo sich heute das Restaurant Q Mee befindet, ist noch begehbar.


Blick von der alten Stadtmauer Richtung St. Rochus Straße
Footo: Hans Larnhof, 8.1.2020


Blick von der St. Rochus Straße
Links Restaurant Q Mee, rechts Bischofshof
Foto: Hans Larnhof, 8.1.2020









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