Anfang des 19. Jhdts ließ Fürst
Nikolaus II. Esterházy das vorerst als „Gloriette am Föhrenwaldl“
und später als „Marientempel“ bezeichnete Jagdschlösschen
bauen. Er wurde nach dem Taufnamen der Fürstin Maria Josepha von und
zu Liechtenstein benannt, die seit 1783 mit dem 7. Fürsten Miklós
Ferdinand Esterházy de Galántha verheiratet war
Mit
dem Bau der Gloriette im Stil eines griechischen Tempels wurde 1804
nach Plänen des Architekten Charles de Moreau begonnen. Bereits ein
Jahr später wurde sie fertig gestellt.
Schon
während der Bauzeit bürgerte sich wegen der erhöhten Lage der Name
„Gloriette“ ein, der sich bis heute gehalten hat.
Im
19. Jahrhundert wurde die Gloriette zeitweilig als Jadgschlösschen
verwendet.
Albert
Christoph Dies, 1806
Quelle: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=1519091321441839&set=oa.800211453352882&type=3&theater&ifg=1
Auf dieser Karte von Eisenstadt (ohne Jahresangabe)
ist
die Gloriette schon eingezeichnet
Quelle: Hungaricana
(Ausschnitt)
August
1905
Zur
Verfügung gestellt von Andreas Roseneder
„...
ja, es sey phantastisch gewesen auf der Esterházy´schen Gloriette,
dem Nikolaus`schen marientempel - oder war's jagdschloesschen, gar
griechisch verbraemtes lusthaeuschen?, - egal, jedenfalls konnten
Anton & Victoria Gruhanek (?) im August 1905 von dort oben am
Leithaberge uebers gesamte Wulkatal hinueber zur Rosalia, Burg
Forchtenstein, Sieggrabener Sattel weiter ueber Rohrbaecker-,
Drassburger-, Herrschafts- & Margrednerwald zurueck uebers Ruster
Huegelland nebst einem kuchenstueck Fertö mit den augen einen kreis
ziehen, der nur einen kleinen teil der Esterházy`schen latifundien
beschrieb; - die wohlgeborene familie Franz Faisztl aus B Pest,
Curgast im hotel "Verdi" in Lovrana bei Abbazia, konnte
diese ausssichten jedenfalls vor geistigem auge am meereshorizont
nachziehen, alle die fuesse von der mole baumeln lassend, um unter
Franzens sonnenschirmschatten gegen die augusthitze im wellenschlag
des adriatischen meeres eine leichte abkuehlung auch von unten zu
finden.“
(Zur Verfügung gestellt von Andreas Roseneder)
Am
Fuß der Gloriette lag der so genannte Kanonenplatz; hier standen
einst die fürstlichen Kanonen, aus denen bei feierlichen Anlässen
Kanonenschüsse abgefeuert wurden.
Gloriette
um 1930
Quelle: ÖNB Bildarchiv und Grafiksammlung (POR)
1934 schenkte es Dr. Paul Esterházy
der Stadtgemeinde, diese verkaufte es 1938 dem Automobilfabrikanten
Anton Froß-Büssing und erwarb es 1947 wieder von ihm.
Im
Zweiten Weltkrieg wurde die Gloriette erheblich beschädigt.
Zwischen
1957 und 1978 war in der „Gloriette“ eine Jugendherberge
untergebracht. Die Betreiberin besaß einen Papagei, der „O Donna
Clara“ sang.
Fotosammlung Margarete Kohs
Quelle: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=882534665097511&set=oa.800211453352882&type=3&theater&ifg=1
In der Folgezeit stand das Gebäude
leer und wurde ab 1979 zu einem beliebten Treffpunkt für die Bürger
von Eisenstadt.
Der
Jugendtreffpunkt hieß „Die Alm“. Später wurde das Gebäude auch
als Vinothek und Atelier genutzt.
1995
verursachte ein verheerender Brand schwere Schäden.
1999
wurde die „Gloriette“ renoviert, die Kostenschätzung belief sich
auf 5 Mio Schilling. Die Fertigstellung erfolgte im Jänner 2004.
Danach
zog ein Restaurant ein. Seit einem Pächterwechsel 2016 führt die
Gaststätte wieder den Namen „Die Alm“.
Quelle: tripadvisor
Österreich
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