Die Josef Stanislaus Albach Gasse oder das Fisch-Gassel
Von der Hauptstrasse zur Franziskanerkirche führt die Josef Stanislaus Albach Gasse, benannt nach dem gleichnamigen Franziskanerpater, geboren am 2.2.1795 in Pressburg/Bratislava, gestorben am 12.11.1853 in Eisenstadt.
Nach seinem Studium nahm ihn der Franziskanerorden auf; nach seiner Priesterweihe predigte er an der Franziskanerkirche in Pest Sonntags in deutscher Sprache. Er wurde als „ausgezeichneter Kanzelredner“ bezeichnet und wurde bald als „österreichischer Lacordaire“ bezeichnet. Durch die von ihm in seinen Predigten angewandte Rhetorik „[riss er] die Zuhörer hin […] und [ergriff sie] auf das tiefste“. Nicht nur als Prediger, auch als Erbauungsautor machte er sich einen Namen.
Aus dem Wirken als Prediger musste er sich allerdings aufgrund einer chronischen Krankheit zurückziehen. Daher zog er nach Eisenstadt, und widmete sich hier seinen Nebenbeschäftigungen, der Botanik und der Wissenschaft.
Lithographie von Andreas Staub, ca.
1830
Quelle: Wikipedia
Früher hieß die Gasse „Franziskanergasse“, im Volksmund auch „Franziscigassl“, weil sie von der Hauptstraße, früher Herrengasse, zur Franziskanerkirche in der Haydngasse, früher Klostergasse, führt.
Am
Beginn der Gasse war rechts die Landes-Hypothekenanstalt, Filiale
Eisenstadt, mit einer Trafik und der Werkstatt des Schustermeisters
Kurz, im ersten Stock die Wohnung des Fräulein Ottilie Knapp und
ihres Bruders, eines Offiziers in der Martinkaserne. Im Vordergrund
des Bildes ist die Zapfsäule der Tankstelle vor der
Gemischtwarenhandlung Scherz zu sehen.
Heute
ist in dem neu errichteten Gebäude der s.Oliver-Store untergebracht.
unbekanntes
Aufnahmedatum
Fotosammlung Margarete Kohs
Foto: Hans Larnhof, 3.2.2020
Links
war ursprünglich die Bäckerei Fürst, dessen Schwager das Kaufhaus
in der Permayerstraße besaß.
In
den späten 1950er-Jahren kam die sudentendeutsche Familie Steiner
aus Pernitz im Piestingtal nach Eisenstadt, betrieb zuerst ein
Geschäft in der Esterházystrasse unterhalb der
Gemischtwarenhandlung Lappel, und übernahm später die Bäckerei
Fürst. Im Lauf der Jahre entwickelte Herr Wilhelm Steiner die
Bäckerei zu einer weithin bekannten Konditorei.
Foto: Hans Larnhof, 13.1.2020
Heute
befindet sich darin das Restaurant „Altes Backhaus“ der Familie
Altdorfer-Pruggnaller.
In
der Mitte der Gasse an der linken Seite befand sich das Fischgeschäft
der Familie Golosetti, oft „Fischhalle“ genannt. Wegen der
Qualität der angebotenen frischen Fische und der fertigen Speisen
nannte man die Gasse bald nur mehr „Fisch-Gassel“.
Foto: Hans Larnhof, 13.1.2020
Foto: Hans Larnhof, 13.1.2020
Zwischen der Bäckerei Fürst und der Fischhalle Golosetti befand sich die Strickerei Petrak, deren Tochter mit dem Bäcker Fürst verheiratet war.
Foto: Hans Larnhof, 16.1.2020
Frau Petrak besaß schon maschinelle
Strickmaschinen, sie stellte aber auch die kugelrunden,
stoffüberzogenen Knöpfe her.
Die
Enkeltochter der Frau Petrak wohnt noch in Eisenstadt.
Heute
sind die Grundstücke vereinigt:
Quelle: GeoDaten Burgenland
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